Posts tagged ‘Island’

Sonntag, 18. April 2010

Die ganze Wahrheit …

Ja, hart ist es dieser Tage, wenn der Mensch – die Sau – wieder mal einsehen muss, dass er baden gehen kann mit seiner ganzen schönen Technologie, wenns Mama Natur mal keinen Spaß macht mitzuspielen. Dann reicht ein Rülpser von ihr und wir schauen durch die Finger. Einschlägige Boulevardblätter sprechen in blumiger Sprache von „Schlammkügelchen“, die es regnen wird und auf den Flughäfen stauen sich die Urlaubswütigen mit einem „das ist jetzt uuur gemein“ auf der vorgeschobenen Unterlippe.
Nun, studierte Islandtrollologen wie ich, wissen es natürlich besser.

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Samstag, 19. Dezember 2009

Weihnachten auf isländisch

2009 stand für mich im Zeichen der wunderlichen Insel, die da oben nun im Dauerdunkel liegt. Hin und wieder durchziehen fantastische Nordlichter das Firmament, grad so, als wollten isländische Geister ihre Visuals in den Winterhimmel projezieren.
Die Zeit in diesen langen Nächten tot zu schlagen ist eine Herausforderung. Wen wunderts da, dass sich isländische Kinder nicht bloß mit einem Christkind zufriedengeben? 13 fiese kleine Jólasveinar (Weihnachtszwerge) müssen es sein. Der Legende nach sind sie die missratenen Söhne der kinderfressenden Hexe Grýla und ihres schrecklich faulen Gatten Leppalúði, die in den isländischen Bergen wohnen. Zu diesem freundlichen Haushalt gehört auch noch Jólaköttur, die Weihnachtskatze, die mit Vorliebe jene Isländer frißt, die die Wolle des Herbstes nicht fristgerecht verarbeitet haben.
Beginnend mit dem 12. Dezember erscheint jeden Tag ein neuer der kleinen Kerle bis zum 24. Und dann verschwinden sie wieder in der selben Reihenfolge bis zum 6. Jänner. Die alte Legende der Weihnachtszwerge wird noch immer gehegt und gepflegt. Das grausame Image der Jólasveinar hat sich dabei aber mit der Zeit verändert. Heute geben sie den Kindern vorrangig Gelegenheit Streiche auszuhecken und sie dann ganz unschuldig den Zwergen in die Schuhe zu schieben.

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Montag, 3. August 2009

Island, Blaue Lagune

Der Besuch der Blauen Lagune ist durch ihre Nähe zum Flughafen zwischen Keflavik und Grindavik eigentlich ein einladendes Muss vor der Abreise. Der weit verzweigte türkisblaue See ist eigentlich ein künstliches Nebenprodukt des Geothermalkraftwerkes Svartsengi. Dort wird Meerwasser 2km tief in die Erde gepumpt, das mit einer Temperatur von 240° wieder an die Oberfläche zurückkommt. Durch das poröse Gestein der Lavasenke vermischt es sich dabei mit dem unterirdischen Süßwasser. Die strahlende türkisblaue Farbe wird durch den hohen Kieselsäuregehalt des Wassers erzeugt, die die blauen Strahlen der Sonne reflektiert.

Bláa Lonið - die Blaue Lagune

Bláa Lonið - die Blaue Lagune

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Montag, 3. August 2009

Island, Tag 12 – Rostkunst in Reykjanes

Zeit frißt Metall

Zeit frißt Metall


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Montag, 3. August 2009

Abschied von Reykjavik

Bless Reykjavik!

Bless Reykjavik!

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Sonntag, 2. August 2009

Reykjavik meets Gundelfingen

perlan_aussichtReykjavik, du eigenwillige Stadt in glasklarer Luft, da sind wir wieder! Ich komme gerne wieder an Orte zurück, an denen ich schon war. Das Gefühl sich schon ein wenig heimisch zu fühlen, zielsicher durch die Straßen zu wandern, mit dem Geist der Stadt schon vertraut zu sein und doch wieder Neues entdecken. Oft erst auf den zweiten Blick.

Einen Punkt, den wir alle noch sehen wollen, ist Perlan. Die Perle Reykjaviks. Mit ihrer imposanten Glaskuppel steht sie auf dem Hügel Öskjuhliđ einem Palast gleich über der Stadt und blickt auf die Rauchbucht herab. Der „Palast“ ist jedoch im Grunde bloß ein Wasserspeicher.  Den heißen Quellen wurde mit diesem Gebäude ein postmodernes Monument erschaffen, wie es seinesgleichen sucht. Untypisch eigentlich für den sonst so stoisch bescheidenen Understatmentstil der Isländer. Doch die Hochachtung, die dem größten Naturschatz der Insel entgegengebracht wird, ist berechtigt.

Perlan - Perle Reykjaviks

Perlan - Perle Reykjaviks

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Sonntag, 2. August 2009

Island, Tag 11 – Drastisch genug?

gurtnichtvergessen

„Hoher Stolz, auch droben zu gebieten,
Lehrte sie den göttergleichen Rang
Und des Reizes heil’gen Gurte hüten,
Der den Donn’rer selbst bezwang.“

So oder so ähnlich hätte es wohl Schiller formuliert.
Manch anderer greift gern zu drastischeren Bildern …

Sonntag, 2. August 2009

Zum Pferde stehlen…

islandpferde_selfoss

Langsam geht der Urlaub zu Ende und wir fahren wieder Richtung Reykjavik. Die Landschaft zieht schon vertrauter vorüber, wir kennen die Strecke ja bereits. An der Selfoss Ortsausfahrt lesen wir „Góða ferð!“ mit Steinen am Wegrand geschrieben. Góða ferð! – gute Fahrt. Oder doch nicht?
STOPP! HALT! Sieh doch da, die Pferde!“ Martina nimmt quietschend die Kurve und rumpelt über einen verwachsenen Feldweg zu der Weide. Islandpferde waren bisher nur von Weiten zu sehen. Das lassen wir uns nicht entgehen!
Góða ferð!
Gutes Pferd!

pferde_breit

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Samstag, 1. August 2009

Island, Tag 10 – meeting Ragnheiður Jónsdóttir

Ragnheiður - Im SSV um nur €28,70

Ragnheiður - Im SSV um nur €28,70

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Samstag, 1. August 2009

Island, Landmannalaugur

Vorbei an stillen SeenVorbei an stillen Seen
Zebraberge in FjallabakZebraberge in Fjallabak
Hekla in karger MondlandschaftHekla in karger Mondlandschaft

Heute wird es zum ersten Mal wieder richtig dunkel in Island, zum ersten Mal erscheinen wieder Sterne am Himmel. Nein, ich hab sie nicht vermisst. Von verschwenderischem Tageslicht umgeben zu sein, gefällt mir wirklich unheimlich gut. Lauschig warme Sommernächte, ja, die sind wunderbar. Aber ‚lauschig warme Sommernächte‘ und ‚Island‘, das schließt sich sowieso aus.

<*)>><

Nun, der Jahresablauf schert sich nicht um meine Vorlieben, so what. Der erste August war schon letztes Jahr mein Glückstag (Happy Birthday, Liebster!) und hat auch heuer fernab der Planetenkonstellation einen Höhenrausch für mich parat: Wir fahren zum Landmannalaugur ins Naturschutzgebiet Fjallabak.
Nach Landmannalaugur fahren wir mit einem alten Bus, Mietwagen sind auf dieser Straße nicht zugelassen. Wer sich an diese Verbote nicht hält, wird später mit ziemlicher Sicherheit bei einer missglückten Flußquerung aus dem Wasser gefischt. Das wird teuer, und dämlich ist es sowieso.

><<((*>

Der Bus ist herrlich oldfashion. Zuletzt bin ich in solchen Bussen wohl als Kind im Kinderfreunde-Ferienlager gesessen und eine gewisse 80er Sensation nimmt von mir Besitz, während ich meine Nase an der Scheibe platt drücke und die karge Mondlandschaft rund um die Hekla an mir vorüberziehen lasse. Ein Wunder, dass auf dieserMagmamasse überhaupt etwas wachsen kann und man sieht ihr an, wie schwer die Vegetation sich hier tut. Doch dort, wo Moose und Flechten schon einige Jahrzente Zeit hatten die Hügel zu erobern, geben sie der Landschaft einen hübsches Zebramuster.

<*))))><

Ein kleines Paradies inmitten dieser Vulkanlandschaft ist Landmannalaugur, das Ziel unserer rumpeligen Busfahrt. Inmitten hoher Felsen liegt hier ein Zeltplatz, Basislager für Trekkingtouren zu Vulkanen und Gletschern. Ulkige Freaks haben sich hier niedergelassen. Sie leben in ihren Trucks, lassen sich vom grünen Mountain Mall Bus versorgen, der wirklich alles zu bieten hat, und sind für alle Wetterbedingungen gerüstet.

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Freitag, 31. Juli 2009

Island, Tag 9. Zeitwahrnehmung auf isländisch

Das Land, in dem es noch Testbilder gibt

Das Land, in dem es noch Testbilder gibt

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Donnerstag, 30. Juli 2009

Island, zu Besuch bei den Papageientauchern

Das südlichste Spitzel von Island ist die Bucht von Dyrhólaey. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Dyrhólaey vor 80.000 Jahren durch einen submarinen Vulkanausbruch entstanden ist. Das würde auch den rabenschwarzen Strand erklären, feinster Lavasand und glatte, runde Lavasteine glitzern da zwischen Gischt und Sonne:

Schwarzer Strand in Dyrhólaey

Schwarzer Strand in Dyrhólaey

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Donnerstag, 30. Juli 2009

Wenn Baldur zum Farbtopf greift …

Launisch und unberechenbar ist das Wetter in Island, jähe Wetterumschwünge keine Seltenheit und starke Windböen eigentlich immer präsent. Dicke Wolken ziehen rasch über den Himmel, bringen ganz nach Belieben mal Regenschauer, mal Sonnenschein. Und nicht selten kann es sich einfach nicht entscheiden, das Wetter. Dann stehen leuchtende Regenbögen am Himmel oder man ist plötzlich umgeben von irren Licht- und Schattenspielen…

Licht ...

Licht ...

... und Schattenspiele

... und Schattenspiele

Strahlende Regenbögen ...

Strahlende Regenbögen ...

... auch über dem Fangelsi, Islands Gefängnis

... auch über dem Fangelsi, Islands Gefängnis

Donnerstag, 30. Juli 2009

Zeitreise auf isländisch

Unweit des Skógafoss entführt uns das Freiluftmuseum Skógasafn auf eine Reise ins alte Island. Die verdanken wir der Sammlerleidenschaft Þórður Tómassons, der die Kellerbestände der örtlichen Schule entdeckte und Stück für Stück ergänzte, bis die Schule aus allen Nähten zu Platzen drohte. Das war die Geburtsstunde des Skógasafn Freiluftmuseums 1949.

1968 ergänzte Þórður die Sammlung durch ein besonderes Stück. Er ließ das Haus seines Urgroßvaters aus dem Jahr 1840 abtragen und auf dem Gelände rekonstruieren. Diesem folgten bald weitere Häuser aus den südisländischen Landkreisen Rangárvallasýsla und Skaftafellssýsla. Eine Schule, eine Dorfkirche, ein Bauernhaus mit Grasdach …

Bauernhaus, 1830

Grassodenhaus eines Bauern, 1830 - 1895

Die detailierte Innenausstattung der Häuser läßt jeden Moment vermuten, dem Hausherren zu begegnen. Da in der Küche sieht man die Magd bei der Zubereitung des Skyr vor sich, dort hört man noch die Schafe im Stall blöcken. Und da im Schlafzimmer mit den zwei Betten hab ich schon wieder dieses unheimliche Laxness Déjà vu …

Aber an den Samstagabenden kamen sie manchmal nach Hause, besonders wenn das Wetter schlecht war, und dann gar nicht so selten betrunken. Darum blieb der Junge …

skogasafn_stall

... so lange wie möglich im Kuhstall.

Des Sonntags lagen die Brüder im Bett, rechts und links neben der Wohnstube, und unterhielten sich auf …

... etwas grobe Art;

... ihre grobe Art;

dabei wurde viel gelacht. Ihr Lachen schien tief aus der Kehle zu kommen, vielleicht von noch tiefer her. Jana machte während dieser sonderbaren Morgenandachten der Brüder oft einen Abstecher …

skogasafn_schlafraum

... hinauf in die Stube.

Ging das Mädchen an ihren Betten vorbei, streckten die Brüder die Beine aus dem Bett, um ihr den Weg zu verlegen. Dann schrie Jana so laut, als sei sie in Lebensgefahr. Das machte den Brüdern Spaß. War der Junge nebenan, ergriff er heimlich Partei für das Mädchen, obwohl sie ihm nur selten beistand. Trotz ihres Geschreis war Jana gar nicht bange, sondern packte die Beine von Just und Nasi, siegte oder erlitt Niederlagen, um danach mit puterroten Gesicht …

skogasafn_treppe

... die Treppe hinunterzuflitzen.

Aber bald war sie wieder oben, um irgendetwas Wichtiges zu holen.
(aus Weltlicht, Halldór Laxness, Rowohlt 40022)

Besonders gut hat mir auch das Haus von Holt aus dem Jahre 1874 gefallen. Es gehörte dem ehemaligen Landrat des Landkreises Síða, Árni Gíslason, und war das erste Holzhaus im Landkreis, gebaut rein aus Treibholz. Die Wände der Wohnstube stammen aus den Planken des Spitalschiffs St. Paul, das 1899 vor der Küste strandete.
Im Gegensatz zu den bescheidenen Stuben des Bauernhauses merkt man diesen Räumen die gehobene Stellung ihres Hausherrn an. Hübsche Tassen, bierernste Familienportraits an den Wänden, Tischdeckchen und schöne Luster. Ja, der Herr wußte seine Besucher sicher zu beeindrucken.

Lust auf einen Besuch bei Árni? Na dann: Velkomin heima!

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Donnerstag, 30. Juli 2009

Vestmannaeyjar am Horizont

Die Westman Isles, oder Vestmannaeyjar auf isländisch, mit ihrer melodramatischen Geschichte hätten wir nur zu gern gesehen. Benannt ist sie nach irischen Sklaven, den Westmen.
Irland liegt zwar östlich von Island, aber das stört keinen großen Wikinger. Schon garnicht Ingólfr Arnarson, den Urvater Islands, als er 874 seinen Fuß in die Reykjaviker Bucht setzte. Richensas Ost-West Konflikte kannte der nicht. Der gute Mann hatte ja noch nicht mal einen Kompass (was wir ihm jetzt nicht vorhalten wollen, wurde der doch erst 300 Jahre später erfunden).
West oder Ost, Pappenstil! Kein Pappenstil hingegen war für Ingólfr jedoch der gewaltsame Tod seines Blutsbruders Hjörleifr. Gemeuchelt von irischen Sklaven, die sich die miese Behandlung ihres Herren und Peinigers nicht mehr gefallen lassen wollten. Ingólfr fehlte dafür jegliches Verständnis (auch das nicht verwunderlich – bis zur Charta der Menschenrechte fehlte ihm schließlich noch ein ganzes Jahrtausend) und jagte die Abtrünnigen höchstpersönlich bis zu den Inseln, wo er den Tod seines Freundes rächte.

Nun, es war uns nicht vergönnt, wir sehen die geschichtsträchtigen Inseln nur aus der Ferne. Unsere Gistihusi Tante hat uns schon vor der Reiselust der Rauchbüchtler an diesem langen Wochenende gewarnt: „If you don’t want to see any Icelandic these days, go to Reykjavic. They are all gone to the festival on Vestmannaeyjar.„.
Und sie behielt Recht. Unser schöner Frühstücksplan, uns nach einem Rundflug über die Westmen Isles zu erkundigen, scheitert kläglich. Am anderen Ende bemüht man sich nicht einmal mehr den Hörer abzuheben.
Nun gut: Planänderung. Island ist schließlich überall schön. Und die Westmanninseln ebenso, sogar aus der Ferne. Zum Trost haben uns die Isländer ein paar ihrer Pferde dekorativ ins Bild gestellt.
Takk fyrir aber auch!

westman_pferd3a_20090730westman_pferd_20090730westman_pferd2westman_pferdBild 1 und 2 (c) Martina Knopp

Donnerstag, 30. Juli 2009

Island, Seljalandsfoss

saefoss_wasserfallwand

Kurz vor Skógar führt die Ringlinie 1 durch die Überschwemmungsebene, die zwischen Südküste und einem langgezogener Felswall liegt. Dort oben auf der Hochebene fließt der weitverzweigte Fluß Markarfljót, der dem Vulkan Hekla entspringt.

Von hier unten können wir ihn nicht sehen, doch alle paar Meter schießt ein Wasserfall aus der Wand. Die Abzweigung Richtung Þórsmörk führt uns direkt an einen heran: den Seljalandsfoss.

saefoss_wasserfall

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