Fabelhafte Mischpoche

Meine Familie … ein schauderhaftes Kapitel. Zumindest jener Teil, dessen Blutes ich bin und mit dem ich aufgewachsen bin. Man werfe Sadisten, religiöse Fanatiker und Kerzerlschlecker, Antisemiten, Rassisten, Süchtler, Selbstmörder und Tyrannen in einem Topf, würze das ganze kräftig mit Bigotterie, Ignoranz und Falschheit und koche dieses Psychodrama auf kleiner Flamme, bis eine dicke schwarze Einbrenn am Topfboden klebt … et voilá je vous présente ma famille!

Aber keine Sorge, Klagemauern gießen und HoustonWirHabenEinProblemBlicke aufsetzen liegt mir nicht und so existentielle Fragen, wie jene woher ich komme, habe ich schon lange als müßig ad acta gelegt und mir statt dessen einen einfachen, aber effektiven Ersatz gebastelt. Eine Familie nach meinem Geschmack. Alle paar Wochen wird der Stammbaum bei einem Besuch am Flohmarkt ergänzt und ein neues Familienmitglied adoptiert. Natürlich kommt mir nicht jeder in meine Familie, das ist klar. Schließlich erkenne ich meine Mischpoche, wenn ich sie sehe! Und nun habe ich beschlossen, dass es Zeit wird, ihre Geschichten zu erzählen.

Hier ist der aktuelle Stand meines Stammbaumes:

Ich glaube, ich werde mit Ururgroßmutter Aurelia beginnen, das ist die gestrenge Dame im hochgeschlossenen Kleid in der Mitte des Bildes, eine Meisterin des stoischen Blickes. Selten sprach sie, aber wenn sie den Mund aufmachte, dann …

Nun, ich will nichts vorwegnehmen. Das folgt dann alles im nächsten Kapitel.

21 Kommentare to “Fabelhafte Mischpoche”

  1. Passend zu deinen mit Spannung erwarteten Enthüllungen aus der ostdanubischen Vergangenheit ist im Gmeiner-Verlag ein Wien-Krimi mit dem Titel „Mischpoche“ erschienen.
    Ich gehe aber mal davon aus, dass deine Strories die Welt mehr in Atem halten werden.

    Das wäre doch eine geschmeidige Überleitung zu der Frage:
    WO IST TEIL ZWO ???????

    • Tatsächlich? Ein Plagiat ist im Umlauf? Na sowas aber auch! ^^
      Das traurige an den Lokalkrimis ist halt, dass sie meist von eher entbehrlichem literarischen Können geprägt sind und fast ausschließlich durch das Wiedererkennen der Orte leben (hab erst kürzlich wieder die Naschmarkt Morde gelesen und in etwa den Eindruck erhalten. Nett und bemüht halt.).
      Mein Teil 2 folgt … ich schätze nächste Woche dann mal. Mein noch viel sinnloseres Geschreibsel läuft ja gottseidank außer Konkurrenz 🙂

      p.s.: Aber weil du schon so aufmerksam nachfragst, darfst dir jetzt auch einen Nachfolger für Teil 2 aus dem Stammbaum oben aussuchen.

      • NÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄCHSTE Woche ?

        Das ist gemein, so gemein, hundsgemein…!

        Aber gut – ich wünsch mir den Herrn links oben, das müßte eigentlich Urgroßcousin Friedel sein, bekannt und berüchtigt auch als Dandy von Temesvár.

        Bin gespannt.

  2. sehr lustige idee. bin schon neugierig, ob sich da auch schwarze schafe verbergen. die herr- und frauschaften schauen durchwegs integer aus, aber genau das könnte verräterisch sein.

  3. Gespannt wie ein Flitzebogen…

    vor allem auf die WAHRE Geschichte des dottore, des Mannes rechts oben mit der Pfeife !

  4. Oh, da bin ich gespannt, was wir in der nächsten Zeit von deiner selbstgemachten Familie zu lesen bekommen *freudig in die Händchen klatsch*

  5. Pass mal auf, dass Du nicht vom Regen in die Traufe kommst mit Deinen Adoptionen.

    Kerzerlschlecker gefällt mir sehr, das Wort auf jeden Fall.

    • bitteschön, gehört schon dir, das wort.

      und selbsterwähltes verwandtendilemma trägt sich natürlich viel leichter, als unverschuldetes mitgefangen-mitgehangen.

  6. Familie im Eigenbau. Eigentlich eine geniale Lösung –!

  7. richtig nette familie, wie bei jedem von uns o)) .. unsere vorfahren sind unsere wurzeln. wenn wir uns mit ihnen aussöhnen, stärken sie uns.

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